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COP28 – Der Klimawandel kennt keine Kompromisse

13.12.2023

Für die 28. UN-Klimakonferenz, die COP28, kam die Welt erneut zusammen, um überfällige Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels zu diskutieren. Zum Auftakt gab es starke, hoffnungsvolle Worte, doch die Positionen der Teilnehmenden Länder liegen zu weit auseinander. „Am Ende steht ein Kompromiss, der in der Historie der COP ein wichtiger Schritt sein mag – im Kampf gegen die Klimakatastrophe und für eine klimagerechte Welt ist es leider nur ein kleines Vorwärts-Stolpern“, konstatiert die Bundesvorsitzende der Klimaliste Deutschland Nicolin Gabrysch.

Trotz Nachbesserungen sieht der Abschlusstext der COP28 keinen konkreten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas vor. Anstelle eines klaren „phase-out“ ist nur noch von einem schwammigen „transition away“ die Rede. Dabei hat die Wissenschaft längst klar gemacht was wir brauchen.

„Da gibt es keinen Raum für Kompromisse. Die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze ist existenziell“ stellt Verena Hofmann, Spitzenkandidatin der Klimaliste Deutschland für die EU-Parlamentswahl 2024, fest. „Das Fehlen eines klaren Fahrplans zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ist inakzeptabel und steht im Widerspruch zu den dringenden Appellen von Wissenschaftler:innen und Klimaaktivist:innen weltweit“, kritisiert Hofmann.

Überschattet wurde die COP28 von vornherein gleich mehrfach. Dass ausgerechnet Sultan al-Dschaber, Chef der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC), und damit Chef der größten Ölfirma der Vereinigten Arabischen Emirate, der diesjährige Präsident der COP war, sorgte schon vorab für massive Kritik. Und nicht nur vom Präsidenten selbst kamen wissenschaftsfeindliche Äußerungen. Die Organisation der erdölexportierenden Länder, OPEC, hatte die anderen teilnehmenden Staaten in einem Brief dazu aufgefordert, keinen Formulierungen zuzustimmen, die den Ausstieg aus den fossilen Energien bedeuten würden.

Ein trauriger Rekord war zudem die enorm große Anzahl an anwesenden Lobbyisten für Kohle, Öl und Gas. Ein Vertreter der Alliance of Small Island States (Aosis), wirft der COP28 sogar vor, die Entscheidung für den „Deal“ ohne sie gemacht zu haben. „Das macht mehr als deutlich, dass es manchen Teilnehmenden vor allem um die eigenen Bedarfe geht. Profit over People. Die reichen Länder mit großen fossilen Ressourcen wollen lieber weiter Geld scheffeln. Dass dabei Umwelt, Klima und die Zukunft aller Menschen auf diesem Planeten zerstört werden, ist egal“, stellt Gabrysch fest.

Die Klimaliste fordert ein klares Bekenntnis zum Ausstieg aus fossilen Energien. „Wir brauchen eine konkrete und zielgerichtete konzertierte Vorgehensweise. Wir brauchen massive Investitionen in erneuerbare Energien und gleichzeitige Unterstützung für die Länder, die stark von fossilen Brennstoffen abhängig sind“, fordert Gabrysch und ergänzt, „Wohlgemerkt Unterstützung, keine falsche Nachsicht.“