Klimaliste

Deutschland

Redaktioneller Hinweis: Unsere Blogbeiträge sind Meinungen und Anregungen einzelner Mitglieder und nicht die abgestimmte Haltung der Partei Klimaliste.

Vogel-Strauß-Taktik

Der Strauß in uns und wie wir ihn loswerden

Trotz des Bewusstseins über die Dringlichkeit etwas gegen den Klimawandel unternehmen zu müssen, tun wir nichts oder nicht genug. Aber warum? Das Problem ist doch mehr als bekannt und die Lösungen auch.

Warum fällt es so vielen Menschen schwer, ihre Verhaltensweisen zu ändern?

Dafür haben Psychologie und Neurowissenschaften einige Erklärungen. Zunächst ist der Klimawandel ziemlich abstrakt. Das menschliche Gehirn hat Schwierigkeiten das Problem richtig zu erfassen, weil wir ihn weder direkt fühlen noch anfassen können. Auch wenn wir von den Folgen heute auch schon direkt betroffen sind, fällt die Herstellung des Zusammenhangs oft schwer. Eine zweite Hürde ist das Eigeninteresse. Viele Menschen sehen keinen persönlichen Vorteil, wenn sie ihr Verhalten ändern. Hinzu kommt noch eine soziale Barriere. Viele Menschen fühlen sich alleine und es fällt ihnen schwer, etwas zu ändern oder aufzugeben, wenn es die Menschen in ihrem Umfeld nicht tun.

Vogel-Strauß-Taktik

Die Psychologen nennen das Phänomen, bei dem wir Problemen aus dem Weg gehen und uns selbst betrügen auch Vogel-Strauß-Taktik. Wir stecken im wahrsten Sinne des Wortes unsere Köpfe in den Sand. Im Bezug auf den Klimawandel betreiben unsere Politiker:innen seit Jahrzehnten eine Vogel-Strauß-Politik. Sie versuchen die unbequeme Wahrheit vor uns und sich selbst zu verbergen.

Änderung wäre so einfach

Dabei könnten wir ohne zu zögern innerhalb kürzester Zeit unsere Verhaltensweisen ändern und den Umweltproblemen und dem Klimawandel entscheidend entgegentreten.

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.“Albert Einstein

Wir haben es selbst in der Hand. Wir könnten sofort auf Einwegprodukte aus Plastik verzichten, mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, auf das Fliegen verzichten, den Konsum tierischer Produkte massiv senken usw. Das alles würde unsere Umwelt, unser Klima und unsere Gesundheit enorm positiv beeinflussen.

Trotzdem stecken wir den Kopf in den Sand, ignorieren die Probleme und zerstören weiterhin unseren einzigen Planeten, weil die Veränderungen nicht realisierbar und zu extrem erscheinen. Wir suchen sogar Gegenargumente, um unser destruktives Verhalten zu rechtfertigen.

Die Vogel-Strauß-Taktik überwinden

Das Problem ist, dass der Klimawandel durch Ignorieren nicht verschwindet, sondern immer mehr zunimmt und seine Auswirkungen immer heftiger werden. Die Menschen vermeiden zwar auf kurze Sicht Stress, dieser kommt in Zukunft dann aber in stärkerer Form auf sie und vor allem auf die nächsten Generationen zurück. Gegen diese Vogel-Strauß-Taktik hilft folgendes:

Information: Bevor wir uns eine feste Meinung bilden oder auf einer fragwürdigen Meinung beharren, sollten wir uns genau über das jeweilige Thema informieren. Neue Erkenntnisse könnten unsere Meinung ändern, ohne den Kopf in den Sand stecken zu müssen. Dazu müssen natürlich Informationen vorhanden und frei zugänglich sein. Wir müssen die Folgen des Temperaturanstiegs begreifen.

Mut: Fehlender Mut ist einer der Gründe dafür, dass wir uns vor Problemen verstecken. Wir müssen selbstsicherer werden und bei Herausforderungen nicht die schlechteste, sondern die beste Alternative anpeilen.

Vorteile sehen: Sich selbst oder die eigene Einstellung ändern zu müssen, betrachten wir meist als einen anstrengenden Nachteil. Doch mögliche Veränderungen bringen extrem viele Vorteile mit sich, auf die wir uns fokussieren sollten. Wir müssen den direkten Nutzen einer Verhaltensänderung herausstellen, so z.B. der positive Effekt auf die Gesundheit, wenn man mehr Fahrrad fährt.

Einsicht: Unser Stolz ist ein weiterer Grund für die Vogel-Strauß-Taktik. Wir müssen daher lernen, einsichtig zu sein und unseren Stolz zu überwinden, wenn es notwendig ist.

Offenheit: Wir müssen Veränderungen oder neuen Erkenntnissen offen gegenüberstehen, anstatt uns zu verschließen. Wir müssen aufhören, uns an nicht mehr logischen Standpunkten festzuklammern.

Empathie: Die heutige Erwachsenengeneration ist in unseren Breiten bislang nur gering von den Klimaveränderungen betroffen. Wir müssen uns von unserer Selbstbezogenheit lösen und wahrnehmen, dass unsere Nachkommen weitaus mehr als wir heute leiden werden und entsprechend Verantwortung für sie übernehmen.

Besiegen wir endlich den Strauß in uns und retten unseren Planeten und die Zukunft unserer Kinder!


Quellen:

Vogel-Strauß-Taktik – Wie wir uns selbst betrügen • CareElite

Sozialpsychologe: Darum tun wir nichts gegen den Klimawandel – Blick

Darum tun wir nichts gegen den Klimawandel – Blick

Klimawandel und Vogel-Strauß-Taktik – Wie wir uns selbst betrügen – Die ganze Doku | ARTE

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