Im Wochenrückblick geht es um Putins Angriffskrieg, die Energieversorgung und die Flutkatastrophe in Australien. Zum aktuellen IPCC-Bericht und zum Krieg in der Ukraine findet Ihr im Blog weitere Beiträge. Schaut vorbei!
Themenfelder der Woche: Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, Geld und Gerechtigkeit, Aktionen, Energie, Umwelt und Ernährung.
Wissenschaft
Der Weltklimarat IPCC hat am Montag den zweiten Teil seines sechsten Sachstandsberichts vorgestellt. Es geht um unsere globale Zukunft und unser Überleben. Darum schauen wir uns die Ergebnisse in einem eigenen Blogbeitrag im Detail an – auch wenn uns das Leid der Menschen in der Ukraine aktuell stärker bewegt.
klimaliste-deutschland.de: IPCC Klimabericht: Dramatische Lage, doch die Hoffnung flackert noch
Politik und Gesellschaft
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine führt dazu, dass hierzulande über alternative Energieversorgung nachgedacht wird. Um unabhängig von russischem Gas zu werden, gibt es verschiedene Ansätze – leider sind die wenigsten klimafreundlich. Und das, obwohl Claudia Kemfert sagt: „Wir könnten bis 2030 100 Prozent Ökostrom bei der Stromerzeugung haben und bis 2035 die gesamte Energiewirtschaft auf Ökoenergie umgestellt haben.“
tagesschau.de: Wie Deutschland unabhängiger werden will
Der Ökonom Jens Südekum erklärt, was geschieht, wenn Putin kein Gas mehr nach Deutschland liefert: „Ein Ende der Energielieferungen wäre für alle Seiten unbequem – auch für Russland.“
Das Laufzeit-Ende für Atomkraftwerke wird bereits in Frage gestellt, auch in Baden-Württemberg, unter anderem von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU).
swr.de: Baden-Württemberg diskutiert über längere Laufzeiten für Atomkraftwerke.
Warum Atomkraft schon aus Sicherheitsgründen nicht die Lösung ist, zeigt Putins Krieg in der Ukraine, denn dort geraten laufende AKWs aktuell zwischen die Fronten.
Weitere Links zu diesem Thema findet Ihr in der Rubrik „Energie“.
Auch über die Zukunft der Wirtschaft generell wird aktuell nachgedacht, allerdings liegt hier der Fokus aus gutem Grund stark auf der Bewältigung der Klimakrise und einer möglichen Abkehr vom Wachstumsfetischismus.
tagesschau.de: Wie sich Wirtschaft wandeln könnte
Geld und Gerechtigkeit
„Der Klimawandel ist ein starker Treiber für humanitäre Probleme in Afrika“, sagt Thandie Mwape. Die Koordinatorin für humanitäre Diplomatie im Regionalbüro Afrika der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften hilft vor Ort und fordert die Industrieländer auf, den globalen Süden stärker zu unterstützen.
taz.de: „Nothilfe reicht nicht“
Wo bleibt die Klimagerechtigkeit? Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon geht mit gutem Beispiel voran: Sie hat angekündigt, ihr Land werde eine Million britische Pfund in einen Klimafonds für arme Länder einzahlen.
taz.de: Das große Klimakosten-Tabu
Aktionen
Bloß keine Proteste, die wirklich wirken könnten: Einhellig verurteilen Politiker:innen von Ampel bis AfD die Aktionen der „Letzten Generation“. Dabei übersehen sie, dass es sich letztendlich schlicht um Notwehr handelt. Mit dem üblichen, zum Ritual erstarrten Pro und Contra kommen wir offensichtlich nicht weiter.
taz.de: Die Ritualisierung von Politik
Tobias Merz von der „Letzten Generation“ stellt klar: Autobahnblockaden gefährden nicht die nötigen Mehrheiten für den Klimaschutz.
Die Aktivisti im Altdorfer Wald kämpfen gegen den klimaschädlichen Kiesabbau, für den uralte Bäume gerodet werden. Im Altdorfer Wald sind auch Windräder geplant – damit sind Samuel Bosch und seine Mitstreiter:innen einverstanden.
kontextwochenzeitung.de: Raus aus dem Wachstumswahn
Energie
Mit Full Power zum Ökostrom? Putins Krieg macht’s möglich: Die Bundesregierung will 2035 eine 100-prozentige Stromversorgung mit erneuerbaren Energien erreichen. Oliver Krischer, Parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschafts- und Klimaministerium, auf Twitter: „Das nützt nicht nur dem Klimaschutz, sondern macht uns unabhängig von Putins Gas, Öl und Kohle.“
spiegel.de: Regierung will 100 Prozent Ökostrom bis 2035
Auch Krischers Chef Robert Habeck will russisches Gas nicht durch Kohle oder Atomenergie ersetzen. Andere Politiker:innen fordern dagegen, den beschlossenen Kohleausstieg rückgängig zu machen.
tagesschau.de: Kohle- oder Atomenergie statt russischem Gas?
Keine Alternative: Die baden-württembergische Landesregierung lehnt eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ab. Stattdessen plant die grün-schwarze Koalition, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen. So soll das Widerspruchs-Verfahren im Rahmen des Baus von Windrädern abgeschafft werden.
swr.de: BW: Landesregierung lehnt längere Laufzeiten für Atomkraftwerke ab
Umwelt und Ernährung
Artenvielfalt, CO2-Aufnahme, Wasserspeicher: Das Beispiel Rheinland-Pfalz zeigt, wie wichtig Moore für Klima und Umwelt sind.
swr.de: So helfen Moore in Rheinland-Pfalz beim Klimaschutz
#klimakriseistjetzt – zum Beispiel in Australien. Dort hat es in einigen Bundesstaaten innerhalb kürzester Zeit so viel geregnet wie sonst im ganzen Jahr. Tausende Menschen mussten evakuiert werden, zehntausende Gebäude wurden zerstört. Mitte Januar hatte es im Westen Australiens noch Temperaturen von über 50 Grad Celsius gegeben.
stuttgarter-nachrichten.de: Schwere Überschwemmungen in Australien
Macht’s gut, passt auf Euch auf und hier noch ein Lesetipp für Waldfreund:innen (also für uns alle): Auf scinexx.de gibt’s ein Dossier zum Thema „Wald im Klimastreit“. Darin geht es um die Frage, ob der Wald naturbelassen besser dem Klima hilft oder bei nachhaltiger Bewirtschaftung.
