Deutschlandfunk zur Ursache von Hochwasser
Der Deutschlandfunk-Artikel untersucht den Zusammenhang zwischen Klimawandel und den zunehmenden Hochwasserereignissen in Deutschland und weltweit.
Zunahme von Hochwasser und Extremwetter: Der Artikel hebt hervor, dass der Klimawandel zu häufigeren und intensiveren Niederschlägen führt. Wissenschaftler haben seit den 1950er Jahren einen Anstieg schwerer Niederschläge festgestellt, was auf den menschgemachten Klimawandel zurückzuführen ist. Das Prinzip dahinter ist einfach: Wärmere Luft kann mehr Wasser aufnehmen, das dann als Starkregen abregnet.
Jetstream und Niederschläge: Ein entscheidender Faktor für den nassen Winter 2023/24 in Deutschland war die besondere Lage des Jetstreams, eines Starkwindbandes in etwa zehn Kilometern Höhe. Normalerweise bewegt sich der Jetstream wellenförmig und transportiert Hoch- und Tiefdruckgebiete über die Kontinente. In den vergangenen Wochen war der Jetstream jedoch besonders stark und trieb ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen vom Nordatlantik nach Osten. Dadurch regnete es über Tage und Wochen hinweg extrem viel, und die Böden konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen, was zu Überschwemmungen führte.
Globale Hochwasserereignisse: Neben Deutschland erlebten auch andere Regionen der Welt schwerwiegende Überschwemmungen, darunter Libyen, Italien und das Horn von Afrika. Studien der „World Weather Attribution“ (WWA) haben gezeigt, dass der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit und Intensität solcher Extremwetterereignisse signifikant erhöht hat. Beispielsweise haben sich die Regenfälle in Libyen im September 2023 durch die Erderwärmung um das Fünfzigfache erhöht.
Langfristige Auswirkungen des Klimawandels: Der Klimawandel sorgt für stabilere Wetterlagen, was zu mehr trockenen Perioden und gleichzeitig zu mehr Perioden mit starken Regenfällen führt. In Deutschland ist es insbesondere im Winter signifikant feuchter geworden. Beispielsweise erlebte Niedersachsen im Dezember 2023 den höchsten Niederschlag seit Beginn der Aufzeichnungen.
Hochwasserschutz und Prävention: Ein wesentlicher Punkt des Artikels ist die Bedeutung des Hochwasserschutzes. Früher gab es breite Auenlandschaften, Moore und Wälder, die wie Schwämme wirkten und das Wasser aufnahmen. Durch die zunehmende Versiegelung von Flächen, die Entwässerung von Mooren und die Begradigung von Flüssen hat das Wasser heute weniger Möglichkeiten, sich auszubreiten und im Boden zu versickern. Dies führt zu schnelleren und stärkeren Überschwemmungen.
Anpassung und Klimaschutz: Der Artikel betont, dass naturnaher Hochwasserschutz zentral ist. Moore, Bäche, Feuchtwiesen und Auen müssen renaturiert, Flächen entsiegelt und asphaltierte Straßen vermieden werden. Flüsse brauchen mehr Raum und Überschwemmungsflächen. Das Nationale Hochwasserschutzprogramm und das geplante „Naturgefahrenportal“ des Deutschen Wetterdienstes sind wichtige Maßnahmen in Deutschland. Insgesamt muss der Katastrophenschutz besser ausgestattet und Frühwarnsysteme eingerichtet werden.
Wirtschaftliche Kosten des Klimawandels: Eine Studie zeigt, dass der Klimawandel Deutschland bis 2050 bis zu 900 Milliarden Euro kosten könnte, etwa durch Ertragsausfälle in der Landwirtschaft und Schäden an der Infrastruktur infolge von Überschwemmungen. Diese Kosten lassen sich durch Anpassung und Klimaschutz senken.
Zusammengefasst zeigt der Artikel, dass der Klimawandel nicht nur die Häufigkeit und Intensität von Niederschlägen und Hochwasserereignissen erhöht, sondern auch die Notwendigkeit betont, präventive Maßnahmen zu ergreifen und die natürlichen Wasserspeicher und -ableiter wiederherzustellen, um die negativen Auswirkungen zu mildern.