Klimaliste

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Redaktioneller Hinweis: Unsere Blogbeiträge sind Meinungen und Anregungen einzelner Mitglieder und nicht die abgestimmte Haltung der Partei Klimaliste.

Putins Krieg: Finales Signal zum Umsteuern!

Der schreckliche Krieg in der Ukraine stellt eine Zäsur dar, deren Ausmaß niemand abschätzen kann. Während wir bei der Klimakrise relativ gut wissen, welche Probleme in welchem Zeitrahmen auf uns zukommen, ist es völlig offen, zu welchen verzweifelten Mitteln der russische Autokrat noch greifen wird, um seine Herrschaft zu sichern.

Grundlegende Fragen

Beide Krisen, die aktuelle Sicherheitskrise in Osteuropa und die permanente Klimakrise, verlangen, möglichst frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen, weil jedes Zögern die Folgen der Krisen verschlimmert und den Preis für ihre Lösungen erhöht. 

Wie schon bei der Corona-Krise müssen wir uns ganz grundlegende Fragen darüber stellen, was uns im Leben wichtig ist und worauf wir verzichten können, um das zu sichern, was uns am Herzen liegt: Brauchen wir wirklich die Möglichkeit, für wenig Geld jederzeit eine Flugreise unternehmen zu können? Müssen wir tatsächlich alle unsere Mobilitätsbedürfnisse bequem mit großen, spritfressenden Autos befriedigen können, am besten ohne Geschwindigkeitsbegrenzung auf sechsspurigen Autobahnen? Ist es nötig, jeden Tag billiges Fleisch und andere Tierprodukte essen zu können? Welche Art von Wohlstand wollen wir?

Andere Werte nach vorn stellen und sichern

Angesichts des großen Leids, das wir aus der Ferne in der Ukraine beobachten können, sollten wir Werte wie Gesundheit, körperliche Unversehrtheit, Freiheit von Hunger und Durst, eine sichere Wohnung und unsere politischen Freiheiten ganz nach vorne stellen und alles dafür tun, diese zu sichern.

Es ist bestürzend, dass offensichtlich ein niedriger Kraftstoffpreis als wichtiges Argument bei der Beurteilung von Sanktionen gegen Russland gilt. Wollen wir wirklich ernsthaft unser Leben, das unglaublich verschwenderisch mit den wertvollen und gleichzeitig schädlichen fossilen Energieträgern umgeht, einfach ungerührt weiterführen? Sehen wir nicht, dass für viele Menschen in der Ukraine das nackte Überleben auf dem Spiel steht, weil die westliche Welt die Kriegskasse von Putin durch den Kauf von Gas und Öl immer weiter füllt?

Was muss denn noch passieren, bis die westlichen Gesellschaften einsehen, dass sie vor einer Zeitenwende stehen, die im schlimmsten Fall das Ende der freiheitlichen Welt bedeuten kann? Wir aus der Klimaschutzbewegung fordern seit Jahren ein schnelles Umsteuern hin zu einer nachhaltigen Lebensweise, damit die schlimmsten Folgen der Erderhitzung abgemildert werden können.

Verzicht auf Energieträger aus Russland

Putin hat mit seinem Krieg gegen die Ukraine erreicht, dass die Fragen, für die viele meinten, noch einige wenige Jahre Zeit zu haben, Lösungen innerhalb von Monaten verlangen. Wir müssen bereit sein, auf die Lieferung von Energieträgern aus Russland zu verzichten und unsere Wirtschaft und Gesellschaft danach ausrichten.

Neben der schnellen Reduktion der Treibhausgas-Emissionen muss der Stopp von Energieimporten aus Russland oberste Priorität haben. Wir haben die technischen Mittel und das Wissen. Durch einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien können wir diese Bedingungen erfüllen. Der große Reichtum in unserem Land erlaubt es uns, die Neuausrichtung auf eine nachhaltige Energieversorgung zu bewältigen, sofern alle ihren angemessenen Beitrag dazu leisten – insbesondere die Wohlhabenden. Dafür ist eine beispiellose Kraftanstrengung nötig, die schleunigst begonnen werden muss.

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