Klimaliste

Deutschland

Redaktioneller Hinweis: Unsere Blogbeiträge sind Meinungen und Anregungen einzelner Mitglieder und nicht die abgestimmte Haltung der Partei Klimaliste.

Klima-Links der Woche: Unser Wasser wird knapp

Im Wochenrückblick geht es erneut um Benzinpreise und andere Energiekosten, außerdem um den Grundwasserspiegel, auftauende Moore und protestierende Lkw-Fahrer.  Schönes Wochenende!

Themenfelder der Woche: Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, Aktionen, Energie, Mobilität, Umwelt und Ernährung.

Wissenschaft

Der Grundwasserspiegel sinkt – und die Treibhausgasemissionen sind dafür verantwortlich. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde die erste flächendeckende Prognose für den Wasserstand im Jahr 2100 berechnet. An der Wasserknappheit führt danach kein Weg vorbei – selbst wenn es gelingt, die Erderhitzung auf 2 Grad weltweit zu beschränken.
taz.de: Schon 2 Grad plus sind zu viel

Britische Forscher schlagen Alarm: Schon in diesem Jahrzehnt werden 38 Prozent der Fläche, die kalt und trocken genug für die Permafrost-Moore ist, zu warm oder nass sein, schreiben sie in der Zeitschrift Nature. Die gesamte Fläche, in der Permafrostmoore möglich sind, wird der Studie zufolge um mindestens 58 Prozent schrumpfen. Im schlimmsten Fall könnten die Moore sogar vollständig auftauen.
taz.de: Nicht mehr lange tiefgefroren

Politik und Gesellschaft

Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung fasst in ihrem Journal die Gemengelage von Ukraine-Krieg, Energieproblematik und Klimaschutzmaßnahmen zusammen: „Ein schnellerer Übergang hin zu sauberen Energien würde nicht nur die schlimmsten Sicherheitsfolgen des Klimawandels verhindern, sondern auch Petro-Diktatoren wie Putin den Boden unter den Füßen wegziehen.“
ipg-journal.de: Der Moment der Klarheit

Einsparpotential: Ob Industrie oder flächendeckende Gebäudesanierung, wir haben zahlreiche Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu reduzieren. Und wir können bis 2030 die Energiewende schaffen. Es gibt also keinen Grund, auf die Kohle- und Atom-Lobby zu hören – auch nicht, wenn ein Importstopp für russisches Gas beschlossen wird.
freitag.de: Energiesparen und Tempolimit jetzt – für Freiheit und Frieden

Um 4,5 Prozent sind laut Umweltbundesamt die klimaschädlichen Emissionen in Deutschland 2021 gestiegen. Fast ein Sechstel, 115 Millionen Tonnen CO2, werden durch Gebäude bzw. Heizungen verursacht – auch in anderen Sektoren wurden die Klimaziele verfehlt.
taz.de: CO2-Emissionen wieder gestiegen

Aktionen

Verkehrswende mit Bürger:innenbeteiligung: Die Autostadt Stuttgart sucht Wege, auf denen sich bis 2030 die CO2-Emissionen im Verkehr um 40 Prozent senken lassen. Stuttgart ist eine von fünf Modellkommunen, die bis Ende des Jahres einen Klimamobilitätsplan erstellen und diesen dann umsetzen wollen. Die Teilnehmer:innen am ersten Forum zum Thema waren und blieben überwiegend skeptisch.
kontextwochenzeitung.de: Mit dem Mentimeter

Für wenig sinnvoll hält die taz die Aktivitäten der „birthstrike“ Bewegung, die den Verzicht auf eigene Kinder zugunsten des Klimas diskutiert.
taz.de: Kinderlos fürs Klima?

Energie

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat ein Sofortprogramm aufgelegt, mit dem sich Deutschland von russischen Energielieferungen unabhängig machen könnte. Es beinhaltet etwa die Forderung nach Anbringung von Solaranlagen auf allen öffentlichen Gebäuden und ein Tempolimit.
duh.de: 15-Punkte-Sofortprogramm zum Öl- und Gassparen (PDF)

Mobilität

Land der Autolobby: Seit die Spritpreise steigen, wird klar, wo in Deutschland die Prioritäten liegen. Finanzminister Christian Lindner will Autofahrer entlasten mit einem „Tankrabatt“, die Grünen halten (noch) dagegen.

taz.de: „Tankrabatt“ erhitzt die Gemüter

Wie seht Ihr das, wenn Lkw-Fahrer den Verkehr blockieren, um gegen hohe Benzinkosten zu protestieren? Wo bleibt die Diskussion, die in den Medien über die Aktivisti von „Aufstand der letzten Generation“ geführt wird. Da ist schon Mal von „radikalen Klimaaktivisten“ (Tagesspiegel) die Rede. Was haben wir dann hier, radikale Lkw-Fahrer? Und warum profitieren sie nicht vor Raffinerien, die gerade dick Kasse machen?
rbb24.de: Hunderte Lkw-Fahrer protestieren mit Schleichfahrt gegen hohe Spritpreise

Der taz ist die Ähnlichkeit jedenfalls aufgefallen.

Umwelt und Ernährung

6.750 Insektenarten sind in Deutschland erfasst. Laut dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) ist ein Viertel davon gefährdet. Insbesondere gilt das für Tiere, die am Wasser leben, etwa Libellen, Eintagsfliegen und viele Käferarten.
tagesschau.de: Diese Insekten sind gefährdet

Blicken wir mal über den Tellerrand: Autor Roland Ngam will die südafrikanische Landwirtschaft transformieren, um Klimagerechtigkeit zu schaffen: „Es ist Zeit für eine fundamentale Veränderung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltpolitischen Dimensionen der Bodenverteilung berücksichtigt und nicht allein auf marktwirtschaftlichen Abwägungen beruht.“
rosalux.de: Zeit für einen Green New Deal der südafrikanischen Landwirtschaft

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