Klimaliste

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Redaktioneller Hinweis: Unsere Blogbeiträge sind Meinungen und Anregungen einzelner Mitglieder und nicht die abgestimmte Haltung der Partei Klimaliste.

Klima-Links der Woche: Ein Frosch namens Greta

Im Wochenrückblick geht es um den Mount Everest, Korallen, die Greenpeace-Chefin und friedliche Sabotage. Außerdem: olympische Wasserverschwendung und ein Herz für Niederwälder. Schönes Wochenende!

Themenfelder der Woche: Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, Aktionen, Energie, Mobilität, Umwelt und Ernährung.

Wissenschaft

Pristimantis gretathunbergae heißt eine im Regenwald von Panama entdeckte Froschart. Die findigen Biolog:innen ehren damit Greta Thunbergs Einsatz für den Klimaschutz. Sie wollen allerdings zugleich darauf aufmerksam machen, dass der Frosch durch die Klimakrise bedroht ist, weil ihm die Erderwärmung seinen Lebensraum nimmt.
scinexx.de: Ein Frosch namens Greta

Mount Everest ohne Eis: Eine im Fachmagazin „Nature“ erschienene Studie weist nach, dass die Klimakrise sich dramatisch auf die Gipfelgletscher auswirkt. Untersucht wurde ein Gletscher am Südsattel, der etwa 7.900 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Die Forscher:innen haben berechnet, dass die Eisschichten bereits in wenigen Jahrzehnten komplett verschwunden sein könnten. In den vergangenen 25 Jahren sei das Gletschereis bereits um 55 Meter zurückgegangen. Die oberste Eisschicht ist etwa 2.000 Jahre alt, das wurde durch die Radiokarbonmethode ermittelt. Der Gletscher schrumpft auf Basis der Berechnungen mehr als 80 Mal schneller als er für seine Entstehung gebraucht hat.
tagesschau.de: Klimawandel bedroht Gipfelgletscher

Korallen-Alarm: Eine neue Studie des Weltklimarats IPCC hat ergeben, dass bereits eine Erderhitzung um 1,5 Grad das Ende der Korallenriffe bedeuten würde. Bislang waren die Forscher:innen von der University of Leeds davon ausgegangen, dass ein komplettes Aussterben bei einer durchschnittlichen Erhitzung von zwei Grad drohe.
taz.de: Für Korallen ist es schon zu spät

Politik und Gesellschaft

Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan wird Klima-Sonderbeauftragte der Bundesregierung. Außenministerin Annalena Baerbock spricht von einer „Traumbesetzung“.
stuttgarter-nachrichten.de: Greenpeace-Chefin soll Klima-Beauftragte werden

Trotz heftiger innerparteilicher Proteste wurde Klaus Ernst von der Linken als Vorsitzender des Klimaschutzausschusses eingesetzt. Ihm geht soziale Gerechtigkeit klar vor Klimaschutz, einen Plan, beide zu verbinden, stellt er in Ansätzen in diesem Interview vor.
taz.de: „Ich halte es mit der Realität“

Finstere Ökobilanz: Weltweit operierende Unternehmen tricksen und täuschen, wenn es um Klimaneutralität und Umweltschutz geht. Der Thinktank „New Climate Institute“ hat 25 Weltkonzerne unter die Lupe genommen, die versprechen, ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null zu reduzieren. Tatsächlich liege der Rückgang allerdings bei durchschnittlich 40 Prozent, heißt es im „Corporate Climate Responsibility Monitor“ – der Rest ist Greenwashing.
taz.de: 25 Konzerne und ihre Null-Nummer

Geld und Gerechtigkeit

Hohe Energiekosten gefährden die Grundlage des Klimaschutzes: den Konsens darüber, dass wir handeln müssen. Die Ampelkoalition muss daher soziale Entlastung gewährleisten und gleichzeitig steuern. Nur ein Beispiel: Sozialtarife bei Energieunternehmen.
taz.de: Teuer geht nur fair

Aktionen

Um gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu protestieren, haben Klimaaktivist:innen der Gruppe „Die letzte Generation“ erneut Zufahrten zur Berliner Stadtautobahn A100 blockiert. Sie fordern von der Bundesregierung einen Gesetzesentwurf, der das Wegwerfen von Lebensmitteln verbietet.
taz.de: Die Aktion polarisiert

Agrarminister Cem Özdemir ist dagegen, Supermärkte zum Spenden übrig gebliebener Lebensmittel zu verpflichten. Der taz sagte er: „Ich glaube, dass Straßenblockaden unserem gemeinsamen Ziel schaden.“
https://taz.de/Gruener-Agrarminister-zu-Klimaprotesten/!5831002/

Ein Moratorium für Lützerath fordern zwei Gastkommentatorinnen der Grünen in der taz.
taz.de: Kein zweiter Hambi

Friedliche Sabotage ist nach Ansicht des Klimaaktivisten Tino Pfaff angesichts der Klimakrise ein legitimes Mittel des Protests – wenn sie sich gegen fossile Konzerne richtet.
taz.de: Gewalttätig sind die Konzerne

Nötigung? Wohl eher Notwehr! Eine Klimaaktivistin, die gegen den geplanten Kiesabbau im Altdorfer Wald protestiert, ist wegen Nötigung zu einer Geldstrafe von 500 Euro verurteilt worden. Sie hatte die Zufahrt zu einem Kieswerk in dem bei Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) gelegenen Betrieb blockiert.
swr.de: Klimaaktivistin aus dem Altdorfer Wald wegen Nötigung verurteilt

Energie

Drei Ministerien, ein Ziel: Photovoltaik auf landwirtschaftlich genutzten Flächen soll künftig durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden. Das steht in einem Papier der Bundesministerien für Klima, Umwelt und Landwirtschaft.
taz.de: Vom Acker in die Steckdose

Mobilität

Bei einem „Ladegipfel“ will die Autolobby von der Bundesregierung mehr Ladesäulen für E-Autos einfordern. Dabei torpediert sie zugleich den Klimaschutz, weil sie an den Hybridfahrzeugen festhält.
taz.de: Mehr Stromtankstellen nötig

Hauptsächlich Fernreisen per Flugzeug sorgen dafür, dass der Tourismus für fünf bis acht Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Die Verantwortlichen suchen verzweifelt nach Lösungen, doch der Flugverkehr nimmt sogar noch zu. Dabei hilft in der Klimakrise vor allem eines: weniger fliegen!
taz.de: Klimaschädliches Fernweh

Wegen Schummelei bei Abgaswerten soll Mercedes-Benz in Südkorea fast 15 Millionen Euro Strafe zahlen. Die Wettbewerbsbehörde wirft dem Konzern vor, verbotene Software zur Abgaskontrolle in seine Fahrzeuge eingebaut zu haben.
tagesschau.de: Mercedes-Benz soll Millionenstrafe zahlen

Umwelt und Ernährung

200 Millionen Liter Wasser, einfach verschwendet: Die Olympischen Spiele in Peking sind ein Klima-Desaster, nicht nur wegen des Flugverkehrs. Zum ersten Mal werden Winterspiele komplett mit Kunstschnee ausgerichtet.
freitag.de: Schnee der Angst

Die taz kritisiert gleich die ganze Umweltbilanz der Spiele: „Nur die Vermarktung ist grün“

Fünf Jahre wird es noch dauern, bevor die EU ihre nächste Agrarreform beschließen kann. Im Fokus soll dann der Klimaschutz stehen. Die Vorbereitungen laufen, insbesondere geht es um die Frage, wie die Landwirtschaft ihre CO2-Emissionen reduzieren kann. Stichwort „Life-Carbon-Farming“: Damit sind gemeinsame Standards gemeint, mit denen die Einsparungen gefördert werden sollen.
tagesschau.de: Anlauf nehmen für die nächste Agrarreform

Im Bialowieza-Wald gibt es auf 150.000 Hektar unter anderem Bisons, Elche, Wölfe und Wildpferde. Der Urwald ist jetzt bedroht, weil Polen eine Mauer gegen Flüchtende entlang seiner Ostgrenze bauen will.
taz.de: Abriegeln zerstört Öko-Paradies

Wir hatten zum Thema bereits einen Blogbeitrag, den Ihr hier finden könnt.

Eine zweite Chance für Niederwälder, die entstehen, wenn das Holz kurz über dem Boden abgeschnitten wird, könnte die Holzwirtschaft revolutionieren. Denn das Intervall zwischen den Ernten beträgt beim Niederwald nur zwischen zehn und 30 Jahre. Im herkömmlichen Hochwald kann frühestens nach 80 Jahren geerntet werden. Niederwälder lassen sich daher leicht nachhaltig bewirtschaften, außerdem sind sie hervorragende Biotope, die Artenvielfalt sichern. Und viele Laubbaumarten der Niederwälder kommen mit heißen, trockenen Sommern bestens klar – das wird im Zuge der Klimakrise immer wichtiger.
spektrum.de: Die Wiederkehr der alten Wälder

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