Die Klimakrise und ihre dramatischen Folgen werden auf erschreckende Weise sichtbar und das ist erst der Anfang. Nach Auswertung der Satellitendaten durch das DLR schlägt dieses Alarm. Der Zustand der deutschen Wälder ist höchst besorgniserregend, der Baumverlust erheblich höher als angenommen. Dies sind die ersten sichtbaren und spürbaren Vorläufer der Klimakrise und sie lassen für die Zukunft nichts gutes erahnen.
„Nach Auswertung der Daten sind von Januar 2018 bis April 2021 auf einer Fläche von rund 501.000 Hektar Baumbestände zerstört worden – das entspreche fast fünf Prozent der gesamten Waldflächen und ist damit erheblich höher als angenommen.“ so das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Was sind die Ursachen?
– Die Trockenheit der letzten 5 Jahre hat den Wäldern und deren Baumbeständen erheblich zugesetzt und geschwächt.
– Die so geschwächten Baumbestände sind dadurch anfälliger für Krankheiten und Stürme.
– Die Erwärmung der Klimas hat auch in Deutschland zu einer Zunahme von Extremwetterereignissen geführt, mit einer Häufung starker Sturmereignissen. Diese treffen auf einen durch Trockenheit geschwächten Wald und tragen zur Dezimierung der Baumbestände bei.
– Die deutsche Forstwirtschaft ist mitverantwortlich. Monokulturen mit einheitlichen Alters- und Wachstumsstrukturen fördern die Anfälligkeit der Wälder für die Folgen der Klimakrise.
– Das Leitbild der Forstwirtschaft eines „aufgeräumten“ Waldes mit keinem oder geringem Totholz entzieht dem Wald eine weitere Grundlage seiner Regenerationsfähigkeit und die Möglichkeit sowohl Feuchtigkeit und CO2 zu speichern.
Der Wald ein elementarer Bestandteil unserer Lebensgrundlage
Der alarmierende Bericht des DLR zeigt, die Klimakrise ist da und sie stellt unsere bisherige Wirtschaftsweise in Frage. Denn wie an der Forstwirtschaft zu beobachten ist, stellt sie einen Teil des Problems dar, durch den die Effekte der Klimakrise verstärkt werden. Ein „Weiter So“ bedeutet daher, dass wir mit Vollgas in die Klimakrise donnern.
Der Wald ist eine zentraler Bestandteil der menschlichen Lebensgrundlage. Er speichert Feuchtigkeit, bindet CO2, produziert Sauerstoff und trägt zur Kühlung ganzer Regionen bei. Seine Biodiversität bildet den Schutzraum ganzer Ökosysteme, auf die auch unsere Landwirtschaft angewiesen ist.
Wir müssen umdenken, Klimapolitik ist Gesellschaftspolitik!
Es wird deutlich: Klimapolitik ist auch Gesellschaftspolitik. Unsere gewohnte Art und Weise, Forstwirtschaft zu betreiben, wird angesichts der Klimakrise zu einer direkten Bedrohung welcher die Effekte der Klimakrise beschleunigt.
Neue Formen des Wirtschaftens sind relevanter denn je, denn unser auf Wachstum ausgelegtes Wirtschaftssystem wird als Brandbeschleuniger der Klimakrise zur existenziellen Bedrohung. Die durch die Klimakrise sich verändernden Landschaften und Ökosysteme, können die auf intensive Bewirtschaftung ausgelegten forst- und landwirtschaftlichen Flächen nicht mehr tragen. Eine Bedrohung unsere Grundversorgung mit Lebensmitteln und Ressourcen wird eine der Konsequenzen sein, wenn wir nicht bereit sind unsere Wirtschaftsweise zu ändern. Vielmehr werden wir sehenden Auges in eine tiefgreifende Wirtschaftskrise hineingeraten wenn wir weiter an diesem, auf Wachstum ausgelegten Wirtschaftssystem festhalten.
Ein „Weiter So“ ohne Uns!
Die Klimaliste steht für ein Umdenken in grundsätzlichen klimapolitischen als auch gesellschaftspolitischen Fragen. Wir müssen die Veränderung sein, denn von selbst wird sich so einfach nichts ändern, oder erst wenn es viel zu spät ist. Wir treten ein für einen grundlegenden Wandel und plädieren dabei an die Vernunft einen Wandel der Wirtschaft und Gesellschaft zu organisieren, bevor wir durch die Klimakrise gezwungen werden überstürzt zu handeln.
Das Wissen und die Fähigkeit dazu hat unsere Gesellschaft und wir haben die Entschlossenheit zu handeln.
Quellen:
https://www.dlr.de/content/de/artikel/news/2022/01/20220221_sorge-um-den-deutschen-wald.html
Bild:
Von Hajotthu – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=93706866
