Die Kindheit ist eine besondere Phase im Leben eines Menschen und prägt ihn sein ganzes Leben lang. Wir halten es für wichtig, dass diesem Lebensabschnitt die Bedeutung zukommt, die er verdient hat. Wir wollen, dass jedes Kind glücklich aufwachsen kann, Zuhause und in der Gesellschaft Schutz erfährt und gut auf das spätere Leben vorbereitet wird, wie es auch die Kinderrechtskonventionen der UN forderen. Unsere Ziele in dem Bereich sind daher:
Durch den aktiven Ausbau der Prävention kann sehr viel getan werden, um Gewalt in Familien vorzubeugen (z. B.durch Angebote zur Gewaltprävention; Unterstützung von Eltern auf vielfältigen Ebenen, gezielten Förderung der Beziehung zwischen Eltern und Kind). Wir sehen es als unsere Pflicht an, Kinder nach bestem Wissen zu schützen. Zusätzlich wollen wir Schutzhäuser für alle betroffene Personen stärker unterstützen und es hier insbesondere Familien ermöglichen, leichter aus alltäglichen Routinen auszubrechen und Konflikte zu lösen.
Kinder müssen gut versorgt werden, auch wenn die Eltern arbeiten. Deswegen ist es wichtig, dass jedes Kind einen guten Kita-Platz hat und es weitere Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt (z.b. Ganztagsbetreuung in der Grundschule). Ebenfalls sind uns hohe Standards in den Kitas und Schulen wichtig, sowie eine bessere Bezahlung der ErzieherErzieher.
Kommunikation beeinflusst maßgeblich das soziale Miteinander und zwar in allen Bereichen – Familie, Freundschaft, Schule und das spätere Leben. Wir möchten, dass jeder Mensch nicht durch verbale Gewalt bedroht wird und die Möglichkeit hat, selbst gewaltfreie Kommunikation bzw. soziale Kompetenzen zu lernen. Dazu soll es ein Kursangebot geben und Einrichtungen sollen gefördert werden, die diese Fähigkeit erwachsenen Menschen – insbesondere Eltern – beibringen.
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Deshalb müssen Kindergärten und Schulen personell und konzeptionell optimal für die Integration und die Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund ausgestattet werden. Jedes Kind, das nach Deutschland kommt, hat dasselbe Recht auf Bildung und Ausbildung wie hier geborene Kinder. Der sich abzeichnende Mangel an Fachkräften in vielen Bereichen verlangt, dass alle Kinder ihren Fähigkeiten und Interessen nach optimal gefördert werden.
Der Schulabschluss entscheidet maßgeblich über die berufliche Zukunft, allerdings ist ein Wechsel zwischen den Schulsystemen in der Praxis sehr schwer. Wir möchten deswegen das derzeitige Schulsystem abschaffen und durch ein System, wie z. B. in Gesamtschule vorgelebt, ersetzen. Zusätzlich wollen wir verstärkt in Konzepte investieren, die Kinder, welche vom klassischen Schulsystem im Stich gelassen werden (z. B. Krankheit, Kriminalität), auffangen und integrieren. Wichtig sind dabei ein Ausbau der Schulsozialarbeit und flächendeckende niederschwellige Angebote der Kinder- und Jugendpsychiatrie, die betroffenen Kindern und Eltern schnelle und wirksame Hilfe geben können.
Der Umgang mit neuen Medien und das Trennen von Fakten, Meinungen und Werbung wird immer wichtiger, so dass es ein entsprechendes Fach bzw. eine Thematisierung im Lehrplan dazu in den Schulen geben soll.
Bildung soll auf das spätere Leben vorbereiten. Komplexe politische, ökologische, ökonomische und soziale Herausforderungen werden das Leben unserer Kinder prägen. Kinder sollen deswegen nachhaltige Lösungen kennen lernen, und sich Wissen zu Energieverbrauch, Recycling oder ökologische Aspekte der Ernährung aneignen, aber auch Lösungen für komplexere Problematiken wie Demokratiefeindlichkeit oder Rassismus kennen. Existentiell wichtige Themen wie die Klimaentwicklung, das Artensterben und deren komplexe Zusammenhänge mit dem menschlichen Resourcenverbrauch sollen in allen Bildungseinrichtungen auf altersgerechte Weise vermittelt werden. Die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung mit weiteren Bildungsprojekten (z. B. Projektwochen) und multidisziplinäre Teams halten wir hier ebenfalls für sinnvoll.
Schulen, Hochschulen und weitere Einrichtungen sollen klimaneutral gestaltet werden. Im Sinne der Klimagerechtigkeit wollen wir, dass stärker über soziale Ungleichheiten diskutiert wird und Themen wie Rassismus, Klassismus etc. und die komplexen Ursachen der Klimakrise verstanden werden.
Wir wollen, dass Konzerne keinen Einfluss auf die Bildung von Kindern haben und z. B. kein Lehrmaterial zur Verfügung stellen. Schulen und Unterricht sollten ein werbefreier Raum sein.
Wir möchten, dass gut ausgebildetes Personal in ausreichender Zahl eingestellt wird, so dass durchgehend von der Kinderkrippe über Kindergarten und Grundschule bis zum Schulabschluss alle Kinder auf jedem Bildungsweg optimal gefördert werden. Es sollten ca. 10 % des Staatshaushalts, wie von der OECD gefordert, in Bildung und Ausbildung investiert werden, so dass auch alle Schulen saniert und Lehrmaterial kostenfrei bereitgestellt werden kann. In Zeiten von Arbeitskräfte-Mangel ist eine exzellente Bildung und Ausbildung unserer Kinder so wichtig wie noch nie und rechtfertigt als Investition in die Zukunft auch eine Finanzierung, die über Schulden erfolgt.
Bildung ist ein Gut, das allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung stehen muss. Wir möchten, dass Bildung kostenfrei wird, und Schul- sowie Bildungsmaterial kostenfrei zur Verfügung getellt wird.
Für die alternde deutsche Gesellschaft braucht es ein gutes und flächendeckendes Angebot von ÄrztÄrzten. Dafür ist es unerlässlich, dass die Anzahl von Medizin-Studienplätzen erheblich erhöht wird. Außerdem sollte der Zugang zum Medizin-Studium für junge Menschen aus einem Gesundheitsberuf erleichtert werden, damit nicht nur die Abiturnote über die Vergabe der Medizin-Studienplätze entscheidet.
Für Energie- und Wärmewende wird in den nächsten Jahren viel handwerkliches Personal gebraucht. Gleichzeitig wird das Handwerk für junge Menschen zunehmend unattraktiv, da mit dem akademischen Weg meist höhere Gehälter verbunden sind. Außerdem ist das immer höhere Renteneintrittsalter für HandwerkerHandwerker ein größeres Problem, als für Berufe mit viel Büroarbeit.
Zusätzlich zur Möglichkeit mit einem Meisterabschluss ein Studium zu absolvieren , wollen wir die Möglichkeit schaffen, als Begleitung zum Handwerk studieren zu können. Für Menschen, die in handwerklichen Berufen tätig sind, sollen die meisten Hochschulzugangsbeschränkungen aufgehoben werden und es soll möglich sein, an mindestens einem Tag in der Woche zu studieren.
Es ist wichtig, das Lernen nicht zu verlernen. Wir stehen für ein lebenslanges Recht auf Bildung. Die möglichkeit, direkt nach handwerklichem Berufseinstieg in Teilzeit studieren zu können, soll es für junge Menschen attraktiv machen, die Jahre mit hoher, körperlicher Fitness im Handwerk arbeiten zu können und dann später einen Hochschulabschluss für eine mehr geistig ausgerichtete Arbeit zu haben. Auerdem soll so die Landflucht bei jungen Menschen nachlassen.
Wissen ist die Grundlage für unser Handeln und bietet ein unerschöpfliches Potential, welches gerade in Krisenzeiten nicht ersetzbar ist. Forschung ist die Grundlage für weitreichende Erfindungen und Innovationen, sie ist essentiell, um komplexe Prozesse zu verstehen, und vorausschauend zu handeln und vorbeugend auf Krisen zu reagieren. Forschungsprojekte können die Grundlage für neue Wirtschaftsprojekte sein, und können somit der Industrie notwendige Lösungen und Impulse anbieten.
Aktuell ist ein großer Teil der Arbeitsplätze in der Wissenschaft befristet. Dem wollen wir durch eine Veränderung des Zeitarbeitsgesetzes in der Wissenschaft entgegenwirken. Zusätzlich wollen wir mehr Stellen in der Wissenschaft schaffen. Auch für weitere Probleme in der Wissenschaft (Publikationsdruck, fehlender Open Access für veröffentlichte Arbeiten, Lehre an Universitäten und Schulen etc.) möchten wir, dass hier schnelle Lösungen gefunden werden.
Die Mitspracherechte junger Menschen müssen gestärkt werden, um Wissenschaft und Gesellschaft für die großen Zukunftsaufgaben zu sensibilisieren. Für die Hochschulen bedeutet dies, dass die Mitbestimmungsrechte Studierender gestärkt werden müssen, insbesondere was die Entwicklung von Forschungsschwerpunkten angeht.
Transparente Entscheidungsprozesse sind wichtig, wenn es darum geht, wie Forschungsgelder verwendet werden. Transparenz hilft, Entscheidungen nachzuvollziehen und Kritik vorzubeugen.
Forschung sollte in erster Linie unabhängig von äußeren Interessen sein. Weiterhin sollte Forschung in Bereichen, die dem Gemeinwohl dienen, stärker gefördert werden. Zusätzlich möchten wir, dass die Forschung sich stärker für neue Ideen einsetzt und mehr Spielraum hat, um Problemen auch mit vielfältigen Lösungen zu begegnen.
Lösung für die großen Menschheitsaufgaben (Klimaschutz, Nachhaltige Wirtschaft, Bekämpfung von Hunger und Armut, Anpassung an Klimaänderungen, demographischer Wandel) erfordern innovative Produkte und Methoden. Deshalb sollten Start-Ups und Hochschul-Ausgründungen, die an solchen Lösungen arbeiten, großzügig unterstützt werden.
Forschung sollte in erster Linie unabhängig von äußeren Interessen sein. Weiterhin sollte Forschung in Bereichen, die dem Gemeinwohl dienen, stärker gefördert werden. Zusätzlich möchten wir, dass die Forschung sich stärker für neue Ideen einsetzt und mehr Spielraum hat, um Problemen auch mit vielfältigen Lösungen zu begegnen. Eine gute staatliche Finanzierung von Grundlagenforschung ohne direkten Anwendungsbezug und ohne Einfluss von Industrie und Wirtschaft muss garantiert werden.
Die Debatte um den Impfstoff gegen COVID-19 hat gezeigt, wie kompliziert die Wechselwirkung zwischen öffentlichen Geldern und der Entwicklung von Lösungen ist. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass Konflikte – gerade im Bereich wie Medikamente – hier nicht zu Lasten der (weltweiten) Bevölkerung gehen und Wege finden, mit denen die Erfindungen (Impfstoff, Wissen etc.) allen zur Verfügung stehen. Verschiedene Lösungen wollen wir abwegen (z. B. Freigabe von Patenten, Veränderung der Lizenzen, weitere Rahmenbedingungen bei der Vergabe von öffentlichen Geldern) und evaluieren, um den weltweiten Austausch von und finanziell unabhängigen Zugang zu Forschungsergebnissen zu ermöglichen.
Wir wollen den transparenten Austausch zwischen Wissenschaft, Medien und Bevölkerung verstärken, indem z.b. JournalistJournalisten bessere wissenschaftliche Kompetenzen und WissenschaftlerWissenschaftler bessere Kommunikationskompentenzen bekommen.